1. Einleitung
Corona hat nicht nur das Leben der Menschen verändert, sondern auch für eine deutliche Inflation gesorgt. Eine solch enorm gestiegene Inflationsrate konnte das letzte Mal vor rund 28 Jahren beobachtet werden. Das Ausmaß nimmt jedoch immer gravierendere Formen an.
Nicht nur im Supermarkt werden Lebensmittel immer teurer, auch Strom- und Gaspreise steigen ins Unermessliche und selbst das Tanken wird, aufgrund der gestiegenen Benzinpreise, zu einem Luxus. Nun kommt der nächste Schock für die Verbraucher: auch die Preise für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr steigen. Die Tarife werden deutlich erhöht, was vor allem für Pendler, die täglich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, eine finanzielle Katastrophe darstellt. Eine Preiserhöhung jagt die Nächste. So kommt schnell die Frage auf: Wer soll das alles noch bezahlen können? Denn bereits jetzt sehen sich viele Haushalte in einer finanziellen Krise, da die Preise für den Lebensunterhalt immer weiter steigen, das Einkommen sich aber nicht verändert.
2. Alles wird teurer – auch Bus- und Bahnfahrten
Die Inflation ist schon lange im Alltag der Deutschen angekommen. Neben den gestiegenen Benzinpreisen könnten nun auch die Fahrten mit Bus und Bahn zu einem erheblichen Loch in der Finanzkasse führen. Bereits in den kommenden Monaten sollen in vielen Regionen die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel deutlich steigen. Neben dem Fernverkehr ist auch der Nahverkehr betroffen. Der durchschnittliche Tarif soll nach Schätzung um ca. 5,5 Prozent steigen. Es lassen sich jedoch regionale Unterschiede im Bereich der Preiserhöhung deutlich erkennen.
Der Hamburger Verkehrsverbund geht von einer Erhöhung der Ticketpreise von 1,3 Prozent aus. Die Hanseaten müssten bereits ab dem Jahreswechsel mit teureren Bus- und Bahnfahrten rechnen. Viele Verbünde rechtfertigen die Preiserhöhung mit der bestehenden Inflation und dem Argument, dass schließlich alles teurer wird. So müssen auch vonseiten der Verkehrsbetriebe die erhöhten Kosten für Sprit und Strom bezahlt werden. Auch die erheblichen Einnahmeausfälle während der Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns werden als Grund für die drastisch steigenden Fahrpreise aufgeführt. Vor allem der Lockdown im Frühjahr 2020 sorgte dafür, dass ein Großteil der Fahrgäste auf die Fahrt mit Bus oder Bahn verzichtete. Es soll aber nur ein Teil der höheren Kosten an die Fahrgäste weitergegeben werden. Dennoch wird auch eine solche Erhöhung im Geldbeutel der Verbraucher schmerzhaft spürbar sein.
Vor allem in den Regionen von München müssen die Fahrgäste bald ziemlich tief in die Tasche greifen, um weiter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu können. Dort ist eine Preiserhöhung von 3,7 Prozent geplant, die bereits ab Mitte Dezember gilt. In Stuttgart und Umgebung ist eine Erhöhung von 2,5 Prozent im Gespräch.
3. In diesen Regionen droht keine Preiserhöhung der Fahrpreise
Dennoch gibt es auch gute Nachrichten. Denn nicht überall müssen die Fahrgäste mehr Geld für ein Bahn- oder Busticket bezahlen. Berlin, Brandenburg, Bremen sowie das niedersächsische Umland verzichten auf höhere Preise für öffentliche Verkehrsmittel. Auch in der Stadt Nürnberg sollen Fahrgäste zunächst erst einmal nicht mehr Ausgaben für den Fern- bzw. Nahverkehr einplanen müssen.
Anders als die anderen Verkehrsbünde argumentieren die Verantwortlichen, dass sie gerade mit den stabilen Preisen wieder die Fahrgäste in die Busse und Bahnen locken und nicht mit erhöhten Fahrpreisen abschrecken wollen.