1. Einleitung
Mehr als die Hälfte aller Bankkunden nutzt einen Dispositionskredit. Ein solcher Kredit ist relativ praktisch und ermöglicht den Bankkunden einen finanziellen Spielraum. Vor allem in Monaten, in denen das Geld mal ein wenig knapp wird, kann auf den Dispo des eigenen Girokontos dann zurückgegriffen werden. Das böse Erwachen für die meisten Bankkunden kommt dann aber ein wenig später – nämlich, wenn die Zinsen für diesen Kredit fällig werden.
Die hohen Kosten, sprich der Dispozins, fallen vor allem bei einer längeren Kontoüberziehung sehr hoch aus. Dabei gibt es jedoch Alternativen zu einem Dispo, mit denen nicht nur eine Ratenersparnis möglich ist, sondern die den Kunden auch noch Flexibilität und finanziellen Freiraum verschaffen.
2. Dispokredit: Schon lange nicht mehr das Nonplusultra
Vor einigen Jahren galt der Dispositionskredit noch als das Must-have. Um sich ein wenig finanziellen Spielraum zu ermöglichen, wurde bei der Hausbank ein solcher Kredit beantragt. Regelmäßige Geld- bzw. Gehaltseingänge vorausgesetzt, bekamen die Kunden dann auch die erhoffte Kontoüberziehung mit einer automatischen Kreditsumme in Höhe von ein bis drei Monatsgehältern.
Auf diese Weise ließen sich vor allem kostenintensive Monate und manchmal auch die ein oder anderen teureren Anschaffungen realisieren. In Zeiten der Onlinekredite ist der Dispo aber nicht mehr so gefragt. Schließlich gibt es mittlerweile auch einige kostengünstigere Alternativen.
3. Alternative #1: Ratenkredit
Der Klassiker unter den Krediten ist der Ratenkredit. Er lohnt sich insbesondere für größere Anschaffungen oder Vorhaben. Ein fester Betrag wird dem Kunden zur Verfügung gestellt, der diesen dann in regelmäßigen Monatsraten tilgt. Dabei setzen sich die Raten aus dem Tilgungsanteil und den anfallenden Zinsen zusammen. Je nach Bank bzw. Anbieter lässt sich für den Ratenkredit eine Laufzeit zwischen 6 und 84 Monate wählen.
In puncto Zinssatz liegt der Ratenkredit weit unter dem Dispokredit. Der Kunde muss in diesem Fall eine Sicherheit (Gehaltsnachweise etc.) hinterlegen, sodass die Zinsen weitaus niedriger ausfallen als beim Dispo. Je nach Anbieter bzw. Bank lassen sich bei einem Raten- oder Onlinekredit für den Kunden die bestmöglichen Konditionen herausholen. Hier kann es sich lohnen im Vorfeld verschiedene Anbieter zu vergleichen, um neben den Zinsen auch eine Ratenersparnis zu erzielen.
4. Alternative #2: Finanzierungsangebote
Nicht selten wird der Dispo auch für kleine bis mittlere Anschaffungen verwendet. Die Finanzierung des neuen Elektrogerätes steht auf wackeligen Beinen, also wird der Dispo bis zum Limit ausgeschöpft. Aufgrund der hohen Dispozinsen bekommt der Kauf jedoch relativ schnell einen bitteren Beigeschmack. Für bestimmte Anschaffungen, beispielsweise Auto, Möbel, Elektrogeräte etc., kann es sich deshalb lohnen auf Finanzierungsangebote der Händler zurückzugreifen. Die sogenannten Ratenkäufe werden mittlerweile von zahlreichen Händlern angeboten.
Aber Vorsicht! Auch in diesem Fall kann sich ein Vergleich im Internet lohnen. Denn oftmals verlangen die Händler enorme Zinsen. Durch den Abschluss eines Onlinekredites mit weitaus besseren Konditionen kann die Anschaffung direkt beim Händler bezahlt werden, während die Raten für den Kredit dann bequem jeden Monat getilgt werden.
5. Alternative #3: Kreditkarte
Zum kurzfristigen Finanzierungsbedarf eignet sich auch eine Kreditkarte. Die getätigten Umsätze werden anschließend einmal im Monat vom Girokonto des Karteninhabers per Lastschriftverfahren eingezogen. Das bedeutet, dass dem Karteninhaber vom Zeitpunkt des Einkaufes bis zur Belastung seines Kontos ein zinsloser Kredit zur Verfügung steht. Die Nutzung des Kreditkartenlimits kann aber auch in Raten getilgt werden. In diesem Fall wird von einem revolvierenden Kredit gesprochen. Bei diesen Angeboten gilt es jedoch mit Bedacht zu agieren. Denn für die Tilgung des beanspruchten Kreditrahmens in Raten erheben die Banken bzw. Anbieter Zinsen und Gebühren, die oftmals die Kosten eines Dispokredites überschreiten.
Für welche Alternative zum Dispo Kunden sich nun entscheiden, hängt schlussendlich auch von der Intention ab. Bei einer geplanten Umschuldung beispielsweise lohnt sich ein Kredit, der dann in monatlichen Raten getilgt werden kann. Um lediglich ein kleines finanzielles Polster in der Rückhand zu haben, kann auf eine Kreditkarte zurückgegriffen werden. Und für neue Anschaffung ist ein Onlinekredit weitaus günstiger als der Dispo.