Letzte Woche hat eine Nachricht die Finanzwelt erschüttert. Der Staatsfond der Dubai World hat sämtliche Gläubiger um ein halbes Jahr Zahlungsaufschub gebeten. Zugleich überschlugen sich die Gerüchte und Befürchtungen, dass das Emirat Bankrot sei. Der Zahlungsaufschub der Dubai World und der staatlichen Baufirma Nakheel beläuft sich auf Milliarden. Diesen Montag wurde die Summe der Schulden auf 60 Milliarden festgesetzt.
Das Entsetzliche ist, dass die Dubai World nicht von der Regierung abgesichert wird, obwohl die Regierung Eigentümer ist. Der Generaldirektor des Finanzministeriums in Dubai sah die Gläubiger in der Verantwortung für die Schulden gerade zu stehen. Die Finanzwelt war brüskiert. Da wundert es nicht, dass die Aktienmärkte nach dieser Nachricht eingebrochen sind. In Dubai und Abu Dhabi verzeichneten die Aktienmärkte den größten Verlust seit mehreren Jahren.
Um die Situation wieder zu stabilisieren hat die Dubai World vor einigen Tagen ein Sanierungskonzept vorgelegt. Das Schuldenproblem soll durch eine Umschuldung gelöst werden, bei welchem Investoren auf einem Teil der Schulden sitzen bleiben werden. Die Summe der Umschuldung wird sich auf 26 Mrd. Dollar belaufen. Auf einen großen Teil der Forderungen müssen Gläubiger verzichten, damit die Umschuldung durchgeführt werden kann.
Doch auch wenn nicht alles zurückgezahlt wird – durch die Umschuldung ist die Panik an den Börsen der Welt wieder zurückgegangen. Schließlich klingen 29 Mrd. nur noch halb so schlimm wie 60 Mrd. Dollar. Doch mit den märchenhaften Bauprojekten in Dubai dürfte erst mal Schluss sein. Internationale Geldgeber werden sich nicht mehr so schnell auf das Abenteuer Dubai einlassen. Welche Auswirkungen die Schulden auf die Region haben werden, dürfte in nächster Zeit sichtbar werden.