1. Einleitung
Unter dem Begriff Grundschulddarlehen wird ein Immobilienkredit verstanden, der mithilfe der Grundschuld als Kreditsicherheit abgesichert wird. Die Bank vergibt in diesem Fall also ein Darlehen – im Gegenzug erfolgt die Eintragung der Grundschuld ins Grundbuch. Im Falle eines Zahlungsverzuges kann die Bank somit auf diese Sicherheit zurückgreifen. Das Grundschulddarlehen ist demnach ein Tilgungsdarlehen mit einer gleichbleibenden monatlichen Kreditrate, das häufig bei der Baufinanzierung zum Einsatz kommt. Da bei diesem Immobilienkredit das Haus oder die Wohnung als Sicherheit der Bank dienen, lassen sich bei dieser Finanzierung weitaus bessere Zinskonditionen finden.
2. Grundschuld als Alternative zur Hypothek
Noch vor vielen Jahren war es typisch, dass sich Banken für die Hypothek als Kreditsicherheit entschieden, sofern dem Kreditnehmer eine Immobilienfinanzierung gewährt wurde. Mittlerweile wird vonseiten der Kreditgeber aber immer häufiger auf die Grundschuld gesetzt. Dabei steht die Grundschuld für ein Grundpfandrecht. Auf diese Weise kann der Gläubiger (Kreditgeber) ohne weitere Umwege Eigentümer der Immobilie werden, sofern den Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen wird. Somit hat der Gläubiger im Schadensfall auch das Recht, die finanzierte Wohnung oder das auf Raten gekaufte Haus im Rahmen einer Zwangsversteigerung zu verkaufen. Durch diesen Verkauf soll die noch offene Forderung beglichen werden.
Das Grundschulddarlehen wird allerdings nur bis zu 60 bzw. 80 Prozent des von der Bank ermittelten Beleihungswertes vergeben. Die daraus resultierende Differenz zwischen dem Darlehensbedarf und den zur Verfügung gestellten Grundschulddarlehen ist im Hinblick auf die Zinsen teurer, da keine Absicherung durch die Grundschuld besteht.
3. Die Verwendung eines Grundschulddarlehens
In der Regel wird ein Grundschulddarlehen verwendet, um den Kauf oder Bau einer Immobilie zu finanzieren. Die eingetragene Grundschuld kann jedoch auch für andere Verbindlichkeiten gelten, die der Kreditnehmer gegenüber der Bank hat. Zusätzlich sind Grundschulddarlehen auch nicht zweckgebunden. Mithilfe dieser Form der Finanzierung lässt sich demnach nicht nur eine Immobilie kaufen oder bauen, sondern die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel können auch genutzt werden, um ein bereits bestehendes Darlehen abzulösen oder die Umschuldung einer Immobilie zu realisieren.
4. Mit welchen Kosten muss beim Grundschulddarlehen gerechnet werden?
Grundsätzlich sind die Kosten für einen solchen Immobilienkredit von verschiedenen Faktoren abhängig. Für die Bank spielt beispielsweise die Rangfolge der eingetragenen Grundschuld im Grundbuch eine wichtige Rolle. Sollte der Fall eintreten, dass der Kreditnehmer die fälligen Raten nicht mehr zahlen kann und somit als verschuldet gilt, können erst die Gläubiger von der Grundschuld profitieren, die als erstrangig gelten. So werden die meisten Grundschuldarlehen nur von den Banken vergeben, sofern diese als Gläubiger den ersten Rang einnehmen.
Natürlich spielen auch Schufa und Bonität eine entscheidende Rolle. Wenn überhaupt, muss der Kreditnehmer mit weitaus höheren Zinsen rechnen, sofern negative Schufa und schlechte Bonität vorliegen. Zu berücksichtigen ist bei den möglichen Kosten auch das regelmäßige Einkommen. Aber auch die Darlehenssumme, Laufzeit, Sondertilgungspositionen und Zinsgestaltung haben einen relevanten Einfluss auf die Kosten des Grundschulddarlehens.
5. Wann lohnt sich ein Grundschulddarlehen?
Im Grunde genommen ist das Grundschulddarlehen oftmals günstiger als ein gewöhnliches Darlehen. Zurückzuführen ist dies auf die Absicherung des Kredites durch die entsprechende Immobilie. Demnach empfiehlt sich diese Form der Finanzierung vor allem für Kreditnehmer, die bei der Kreditaufnahme Kosten sparen möchten. Darüber hinaus zeichnet sich das Grundschulddarlehen durch eine flexible Verwendungsmöglichkeit aus. Die finanziellen Mittel aus diesem Kredit können auch anderweitig genutzt werden und müssen nicht strikt für den Kauf oder Bau einer Immobilie verwendet werden.